Voraussetzung für ein leistungsfähiges Instandhaltungs- und Anlagen-Management ist eine passende Instandhaltungs-Software. Klingt banal, ist oft aber ein offenes Thema.

Dipl.-Ing. Dr. Andreas Dankl
Geschäftsführer des MFA-Netzwerkes
Foto: Orhideal
Voraussetzung für ein leistungsfähiges Instandhaltungs- und Anlagen-Management ist eine passende Instandhaltungs-Software. Klingt banal, ist oft aber ein offenes Thema.
Sogenannte IPSA-Systeme (IPSA = Instandhaltungs-Planungs-Steuerungs- & Analyse) oder CMMS (CMMS = Computerized Maintenance Management System) unterstützen Instandhaltungsaufgaben und stellen Daten als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage zur Verfügung. Das ist die Basis jedes Digitalisierungs-Vorhabens.
Eine Software muss folgende Anforderungen erfüllen:
• Bedarfsgerechte Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit
• Durchgängigkeit von relevanten Daten / Dokumente innerhalb der IT-Struktur
• Einbindung von Mobilgeräten, Auto-ID-Techniken
• Integration von Anlagen- und CM-Daten
• (Automatisierte) Analysen
Im deutschsprachigen Raum sind ca. 90 IPSA-Systeme verfügbar. Welches System für die eigene Instandhaltungseinheit passt, hängt primär von den Anforderungen und vom Budget ab.
Anhand eines von dankl+partner consulting | MCP Deutschland entwickelten Tools zur „Nutzungsintensität von IPSA-Systemen“ wurde festgestellt, dass bei IPSA-Systemen die durchschnittliche Nutzungsintensität einen Wert kleiner 50% aufweist (siehe Bild). Das liegt daran:
- Voraussetzungen für das IPSA-System (z.B. Prozesse, Anlagestruktur, Meldungs-/Auftragswesen) unzureichend definiert („es wurde zu wenig konzipiert & geschult“)
- Das System eignet sich aufgrund von Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit oder Systemtechnologie nicht („es wurde das falsche IPSA-System ausgewählt“)
- Die Software wird nur wenig verwendet („vorhandene Daten werden nicht/nur wenig genutzt“)

Digitalisierte Instandhaltung heißt, durch Anwendung und Verknüpfung von IT-System und Techniken eine geeignete Datenstruktur zu schaffen und auf Basis von Daten die „richtigen“ Entscheidungen abzuleiten. Dafür ist die Nutzung eines IPSA-Systems zentral. Das größte Potenzial liegt meist in der Verbesserung der organisatorischen Voraussetzungen für den Einsatz des IPSA-Systems.
Zum Autor:
Andreas Dankl: Gründer und Geschäftsführer der Beratungsunternehmen dankl+partner consulting gmbh und MCP Deutschland GmbH mit den Schwerpunkten Instandhaltung, Asset und Facility Management. Zum Kundenstamm gehören Industriebetriebe wie BASF und Thyssen Krupp aber auch viele regionale und mittelständische Unternehmen.
Andreas Dankl ist Gründungsmitglied und Geschäftsführer des Branchennetzwerks MFA Maintenance and Facility Management Society of Austria und der Forschungsplattform MCC Maintenance Competence Center. Weitere Tätigkeitsfelder sind die Durchführung von Marktstudien, Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen, Vorträge, Publikationen und Lehraufträge. Andreas Dankl verantwortet u.a. das laufende Forschungsprojekt i-Asset als Projektleiter bei dankl+partner consulting gmbh.