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Industrie 4.0

Industrie 4.0: Herausforderung für die Logistik

Internet of things, city and buildings, sensor network, abstract image vector illustration
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iStock/chombosan

Die intelligente Vernetzung der Produktion ist eines der zentralen Zukunftsthemen in der Industrie und wird oft mit dem Begriff Industrie 4.0 beschrieben. Auch der Logistikbereich wird von dieser Entwicklung zunehmend geprägt.

Industrie 4.0 steht für eine neue Stufe der Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette von Produkten. Im Mittelpunkt stehen dabei Digitalisierung, Ressourceneffizienz und Vernetzung. Als wichtigen Teil der Wertschöpfungskette betreffen die Entwicklungen hin zu einer Industrie 4.0 auch die Logistik. Um den stetig steigenden Anforderungen im Logistikbereich gerecht zu werden, setzt die Branche daher auf Logistik 4.0.

Logistik 4.0 oder die Umgestaltung der Lieferkette

Der Begriff Logistik 4.0 steht dafür, dass unternehmensübergreifende und verzahnte Prozesse die permanente sowie zielgerichtete Bewegung von Waren und Ladungsträgern sicherstellen. Dabei werden neben den Lieferanten, Logistikdienstleistern und Transportunternehmen auch die Kunden in diese Prozesse mit eingebunden. Das Ziel ist klar definiert: durch die Integration der gesamten Inbound- und Outbound-Lieferkette soll eine Flexibilisierung des Partnernetzwerks und der Supply Chain erreicht werden.

Zusätzlich sollen unternehmensübergreifende Prozesse automatisiert werden – bis hin zur intelligenten Ladung, die autonom ihren eigenen Transport organisiert. Doch damit diese „Smart Logistics” überhaupt umsetzbar sind, bedarf es einiger Adaptionen – sowohl bei Unternehmen als auch bei Zulieferern.

Komplexität mit vielen Vorteilen

Für die Umsetzung von Logistik 4.0 ist die Schaffung eines vertrauensvollen Partnernetzwerks notwendig. Ein solches muss für alle beteiligten Akteure transparent sein, das ist eines der entscheidenden Merkmale von Logistik 4.0. Ebenso wichtig sind unternehmensübergreifende Kommunikationsportale. Innovative Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen erst eine interaktive Supply Chain.

Diese beinhaltet auch mobile Endgeräte und entsprechende Apps, mit deren Hilfe die Digitalisierung bis zum letzten Glied der logistischen Kette durch die Integration der Mitarbeiter vor Ort mit einbezogen werden kann. Auch wenn diese Digitalisierung komplexe Dienstleisterstrukturen mit sich bringt, so eröffnen sich auch viele Vorteile. Dazu zählen nicht zuletzt schlankere, effektivere Abläufe und dank der größeren Transparenz eine geringere Fehlerquote.

Moderne Logistik: Mehr als nur Versand

Die Entwicklungen in Richtung Logistik 4.0 und Smart Logistics zeigen deutlich, dass die Anforderungen an Logistikunternehmen ständig ansteigen und weit über die „klassische” Versandlogistik hinausgehen. Der Zeit- und Kostenfaktor drängt Unternehmen mehr und mehr dazu, ihre Logistik präzise zu planen. Systeme und Prozessabläufe müssen analysiert, konzipiert, strukturiert und stets optimiert werden.

Die spezifischen Anforderungen an Logistikdienstleister steigen immer weiter und umfassen eine Vielzahl an verschiedenen Bereichen. Moderne Logistikkonzepte beinhalten neben intermodalen Lösungen im Frachtenmanagement auch multimodale Transportwege. Die optimale Kombination von Straße, Bahn, See- und Luftweg ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Generalunternehmern im Logistikbereich.

Dabei spielen neben Kosten- und Zeitersparnis auch ökologische Beweggründe eine große Rolle. Vor allem im Bereich des Schienentransports werden nach wie vor große Projekte, wie der kürzlich fertiggestellte St.- Gotthard-Tunnel, realisiert, um den internationalen Güterverkehr nicht nur schneller, sondern auch ökologischer zu gestalten.

Auch Intralogistik will durchdacht sein

Bei Logistik 4.0 geht es aber nicht nur um die optimale Transportlogistik auf Schiene, Straße, See- oder Luftweg, sondern auch um eine reibungslose Intralogistik. Denn auch auf dem Gelände von Unternehmen erfordert die innerbetriebliche Logistik eine präzise Planung. Immer mehr früher noch manuell ausgeführte Arbeiten werden heutzutage durch Intralogistik-Software kontrolliert, optimiert und erweitert.

Sowohl der Lagerbestand als auch der Warenverkehr innerhalb dieser Systeme laufen über die Lagerlogistik-Software. Dasselbe gilt für die intelligente Steuerung von Transportfahrzeugen, wo auch modernste Sensorik verwendet wird, um Kollisionen zu vermeiden und Betriebsabläufe optimieren und dokumentieren zu können. Ebenso wichtig sind die Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Warenbewegungen innerhalb eines Unternehmens und auch hier spielt die Digitalisierung eine zunehmend entscheidende Rolle.

Michael Reiter, [email protected]

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