J. Robert Pfarrwaller
Vorsitzender der Geschäftsführung/CEO
Hinter dem Marktführer im österreichischen Elektrogroßhandel stecken die beiden bekannten Namen Regro und Schäcke. Warum man mit diesen beiden Brands aktiv ist und man mehr als ein bloßer Elektro-Händler ist, erklärt Robert Pfarrwaller, CEO von Rexel Austria.
Was sollte man über Rexel wissen?
Wir sind ein französisches Unternehmen und seit 1996 mit der Übernahme von Schäcke in Österreich aktiv. Im Jahr darauf wurde Regro gegründet. Im Vorjahr kam noch der IT-Dienstleister Comtech als Teil unserer Digitalisierungsstrategie hinzu. In Österreich sind wir mit 640 Mitarbeitern an 15 Standorten aktiv. Als Vollsortimenter im Bereich Elektrotechnik arbeiten wir mit rund 600 Lieferanten zusammen und führen mehr als 270.000 Artikel – vom Kabelbinder bis hin zur Waschmaschine und PV-Anlage.
Warum ist Rexel mit den zwei Brands am Markt vertreten?
Mit den beiden Netzwerken können wir die jeweils spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse von Gewerbe und Industrie besser abdecken: Regro richtet sich an Industriekunden, die gleichzeitig auch Endkunden sind. Schäcke an Gewerbe und Elektrofachhandel, die selbst Dienstleister sind. Sowohl hinter Regro als auch hinter Schäcke steckt aber die gesamte/geballte Kompetenz von Rexel.
Wie läuft eine Bestellung bei Rexel ab?
Etwa die Hälfte aller Bestellungen werden über den Webshop und E-Commerce Lösungen abgewickelt. Wir unterstützen auch unterschiedliche Daten-Schnittstellen. Damit sind vollautomatisierte Bestellungen zwischen ERP-Systemen möglich. Man kann aber auch per Telefon, E-Mail oder sogar Fax bestellen. Wer bis 19 Uhr, im Großraum Wien sogar bis 22 Uhr, bestellt, bekommt seine Ware noch teilweise vor 6 Uhr am nächsten Tag. Die letzte Meile ist das entscheidende Kundenerlebnis. Für uns ist darum wichtig, dass die Ware von einem freundlichen Fahrer zeitgerecht und zuverlässig übergeben wird. Zusätzlich können Kunden mittels unseres Track & Trace-Systems nachvollziehen, wann die Ware ankommt oder ob sie bereits an einem vereinbarten Übergabeort abgestellt wurde.
Welche Benefits genießen Ihre Kunden?
Unsere Kunden können alle Produkte aus einer Hand beziehen und darauf vertrauen, die Waren rasch und zuverlässig geliefert zu bekommen. Lager und damit anfallende Kosten können so klein gehalten werden. Wir sind aber nicht auf Logistik beschränkt, sondern verstehen uns als richtiggehende Servicefabrik. Das beginnt damit, dass wir Produktdaten mit Praxis-Knowhow und Dienstleistungstipps anreichern. Zusätzlich stehen unser Mitarbeiter auch im Live-Chat zur Verfügung und beraten individuell. Gerade für elektrotechnische Gewerbebetriebe macht uns das zu einem wichtigen Kompetenzpartner.
Wie profitieren Kunden vom Rexel-Knowhow?
Technologien werden immer spezifischer. Zusätzlich kommen immer mehr Anwendungsfelder, wie Photovoltaik oder E-Mobilität hinzu. Mit unseren Fachabteilungen – Licht, Netzwerk & Sicherheit, Installationen, Energieeffizienz, Gebäudetechnik – sind wir immer am neusten Stand der Technik und verfügen auch über spezifisches Wissen zu einzelnen Produkten. Damit können wir Hilfestellung bei der Planung und Umsetzung von Lösungen in unterschiedlichsten Bereichen anbieten.
Was sind die aktuell größten Herausforderungen für Ihre Kunden?
Man kann ganz generell sagen, dass die Energiewende eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung darstellt. Wir erleben zugleich eine fortschreitende Elektrifizierung der Gesellschaft. Die Erneuerbaren Energien gewinnen damit immer mehr an Bedeutung. Eine effiziente und alltagstaugliche Nutzung dieser Energiequellen braucht ein entsprechendes Energiemanagement. Eine Energiewende ohne Digitalisierung kann darum nicht gelingen. Wir bauen mit unseren beiden Marken Regro und Schäcke schon seit Jahren Lösungskompetenz im Bereich Energie-Effizienz auf. Dabei unterstützen wir die Weiterentwicklung des Elektrofachgewerbes, um den technologischen Wandel beim Endkunden mit Beratung, Planung und Umsetzung zu begleiten.
Wie verstehen Sie die Rolle Ihres Unternehmens in der Digitalisierung?
Wir begreifen uns als Bindeglied zwischen der Industrie und ihren Produktinnovationen und deren Umsetzung in alltagstauglichen Anwendungsszenarien. An unseren Standorten – vor allem auch in unserem Logistikzentrum – erproben wir ständig neue Technologien. Im Unternehmen selbst haben wir bereits jetzt die meisten unserer Prozesse digitalisiert. Erst wenn wir von Technologien und Lösungen überzeugt sind, empfehlen wir diese auch unseren Kunden.
Wie geht man bei Rexel mit dem Fachkräftemangel um?
Als Branchenführer ist es uns ein Anliegen uns im Rahmen der WKO, der Industriellenvereinigung und Branchenvertretungen für die Elektrotechnik und den Stellenwert dieses Berufs stark zu machen. Dazu gehört etwa, dass wir kontinuierlich Lehrlingswettbewerbe unterstützen. Die Elektrotechnik ist ein extrem spannendes Berufsfeld. Die Digitalisierung, die Energietransformation und das „Internet of Things“ verändern unsere Gesellschaft und Karriereperspektiven nachhaltig. Das muss man aber auch entsprechend kommunizieren. Als Markt- und Innovationsführer in unserem Segment gehen wir auch in der Personalentwicklung neue Wege. Wir haben rasch auf den Bedarf nach Fachkompetenz reagiert und bilden unsere Mitarbeiter mit maßgeschneiderten Entwicklungsmaßnahmen und -programmen selbst aus. Mit unseren Ausbildungen betreiben wir zudem eines der größten Weiterbildungszentren im Bereich Elektrotechnik. Das Angebot reicht von Gebäudetechnik über erneuerbare Energie bis hin zu CAD-Programmierung. Damit haben wir optimale Bedingungen für die Weiterbildung unserer Mitarbeiter geschaffen. Da die Digitalisierung aber immer weiter in das Geschäftsleben eindringt, bieten wir auch unseren Kunden diesen Service an.
Was macht Rexel zum richtigen Partner für Gewerbe und Industrie?
Weil wir jeden Tag aufs Neue unsere Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Nicht zuletzt deshalb, ist die Marke Schäcke seit 80 Jahren erfolgreich am Markt vertreten. Wir sind mehr als nur ein Logistikunternehmen. Wir helfen unseren Kunden mit unseren Services dabei maßgeschneiderte Lösungen zu finden und unterstützen sie dabei sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Wir nehmen unsere Position als Marktführer ernst. Das bedeutet nicht nur das Tagesgeschäft professionell abzuwickeln, sondern auch Impulse in der gesamten Branche zu setzen.
Rexel ist Gastgeber des LOZ-Awards 2020
Stattfinden wird die Preisverleihung Ende Mai im Rexel-Logistikzentrum Weißkirchen (OÖ), das 2018 den renommierten Award gewinnen konnte. Im österreichweit größten Lager für Elektronikartikel werden 42.000 Produkte lagernd gehalten. Pro Tag wickeln 200 Mitarbeiter am Standort rund 20.000 Bestellpositionen ab, jede Nacht verlassen etwa 20 Sattelschlepper das Lager. Diese gewaltige Leistungsfähigkeit und die vielzähligen Digitalisierungs-Maßnahmen sowie die generelle Zukunftsausrichtung des Logistikzentrums überzeugte die Juroren: Rexel erprobt am Standort Weißkirchen laufend neue, eigens entwickelte Technologien. Hervorzuheben ist die Entwicklung und Umsetzung des ebenfalls prämierten Track & Trace-Systems sowie die Implementierung der „Power-App“, die effizientes Energiemanagement ermöglicht.
Bei Rexel aber kein Grund sich auf den Lorbeeren auszuruhen: Im Vorjahr wurde ein weiteres Logistik-Center für den Großraum Wien eröffnet. Bestellungen bis 22 Uhr – im Rest Österreichs bis 19 Uhr – können bereits am nächsten Morgen geliefert werden. Für Kunden, denen auch das nicht schnell genug ist, gibt es eine neuen Express-Service. Dringend benötigte Teile können Österreichweit binnen Stunden zugestellt werden. Schäden können so rasch behoben und teure Produktionsausfälle minimiert werden. Rexel hat damit die Maßstäbe für den diesjährigen Preisträger des LOZ-Awards hoch gesetzt.
Hinweis: Aufgrund der aktuellen Situation muss die Preisverleihung wahrscheinlich verschoben werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden!