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Virtual Reality

Schnellere Umwandlung in die virtuelle Realität

Foto: Laurens Derks via Unsplash

Dr. techn. Volker Settgast 

Ansprechperson für Virtual Reality, Fraunhofer Austria Research GmbH

Virtual Reality hat mittlerweile in viele Bereiche der Industrie Einzug gehalten. Insbesondere in der Planung, der Konstruktion und dem Verkauf von großen und komplexen Industrieanlagen hat die Technologie vieles erleichtert, und bei der Einschulung des Personals an neuen Anlagen bietet Virtual Reality zahlreiche Vorteile. Ein Hindernis ist aber oft die aufwendige Aufbereitung der Konstruktionszeichnungen für die virtuelle Realität. Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich nun damit, wie diese Aufbereitung beschleunigt werden kann.

Wird eine neue Anlage errichtet, müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst zeitnah daran eingeschult werden. Wartet man, bis die Anlage fertiggestellt ist, geht wertvolle Zeit verloren. Beginnt man früher, muss man die Einschulung an oft weit entfernten Anlagen durchführen und hohe Reisekosten in Kauf nehmen. Sind nicht einmal vergleichbare Anlagen verfügbar, bleibt nur die theoretische Auseinandersetzung mit dem Handbuch – die aber kein einprägsames Lernerlebnis darstellt. Viel unmittelbarer für die Lernenden ist die Einschulung mittels Hands-on-Training in der Virtual Reality. Diese ermöglicht ein Üben am Original – ohne Reiseaufwand und auch dann, wenn die Anlage noch nicht einmal gebaut ist.

Dennoch ist die Methode noch nicht so weit verbreitet, wie die Vorteile es erwarten lassen. Volker Settgast, VR-Experte bei Fraunhofer Austria in Graz, sieht den Grund in der aufwendigen Erstellung der Virtual Reality. „Das Ausgangsmaterial für die VR ist die Konstruktionszeichnung der Anlage. Darin ist aber naturgemäß jede einzelne Schraube und jedes Bohrloch verzeichnet, und damit ist sie viel zu detailreich für eine direkte Verwendung“, erklärt er. Vereinfachungen der Zeichnung mussten meist händisch vorgenommen werden, um die Computer bei der Darstellung der VR nicht über die Maßen zu strapazieren. Das können Forscher nun in Teilen automatisieren.

Dazu kommen bewegliche Teile, die gerade im Training wichtig sind. „In der Zeichnung sieht man zwei Scharniere und kann sich denken, dass die Klappe beweglich sein wird. Im VR-Training dagegen muss sie tatsächlich ein bewegliches Teil sein, das ich manipulieren kann“, erklärt Volker Settgast die Herausforderungen. Auch diesen widmet sich die Forschung derzeit – damit die Methode in der näheren Zukunft dank der vereinfachten Umwandlung auch einer breiteren Masse an Unternehmen und Einrichtungen zur Verfügung stehen könnte.

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