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Home » Landwirtschaft » An einem modernen Arbeitsplatz mit den Tieren auf Augenhöhe
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Fleckviehzüchter Markus Gruber vereint Robotertechnologie mit Tierwohl: Luft, Licht und Platz waren die drei Leitgedanken beim Bau des Freilaufstalls für 70 Milchkühe im Mühlviertel.

Was waren die Überlegungen, bevor Sie sich einen Melkroboter angeschafft haben?

Zwei Überlegungen waren wichtig: Was kann ich machen, damit es der Kuh gut geht? Wie kann ich mir ein modernes Arbeitsumfeld schaffen, damit ich einen Arbeitsplatz habe, der meinen Vorstellungen entspricht? Diese Überlegungen haben mich zum Melkroboter geführt. Die Landwirtschaft hat sich weiterentwickelt. Warum soll der Landwirt so produzieren wie vor 50 Jahren? Wir sind ein moderner Wirtschaftszweig, bei uns steht das Tier im Mittelpunkt.

Familie Gruber
Foto: LELY ÖSTERREICH

Wie funktioniert ein Melkroboter?

Das Grundprinzip ist, dass die Kuh selbst entscheiden kann, wie sie ihren Tag gestaltet: ob sie gemolken werden, liegen oder fressen will. Das ist entscheidend für das Tierwohl, so fällt der Zwang im Tagesablauf weg. Bei uns hat jede Kuh neben einem Namen ein Halsband mit einer Nummer. So erkennt das System, welche Kuh den Melkroboter betritt. Die Kuh wird dann gemolken, gefüttert, das Euter gewaschen und die Kuh verlässt den Melkroboter. Kühe mit mehr Milch können auch mehrmals gemolken werden. Das ist ein Riesenvorteil für Kühe. Wenn eine Kuh viermal zehn Liter Milch gibt, ist das für den Stoffwechsel weniger belastend als zweimal 20 Liter.

Wie war die Umstellung für die Kühe?

Die Kühe gehen in den Melkroboter, weil sie das Bedürfnis haben, gemolken zu werden. Wenn die Milchmenge ansteigt, ist der Druck im Euter groß. Melken verschafft Erleichterung. Der Melkroboter ist alles andere als unangenehm für die Kuh. Die Bewegungen des Melkarms sind denen von Kälbern nachempfunden. Sie bekommt auch einen Teil des Futters im Melkroboter. Kühe sind Gewohnheitstiere. Wenn sie beginnen, Milch zu geben, lernt man sie an den Melkroboter an. Jede Kuh lernt individuell, manche brauchen mehr Hilfe und Streicheleinheiten, manche weniger.

Wie hat sich die Arbeitsweise als Bauer durch den Melkroboter verändert?

Wie sieht das Euter aus? Wie hoch ist die Körpertemperatur? Frisst die Kuh ordentlich? Diese Daten werden vom Melkroboter angeliefert und vom Landwirt ausgewertet. Wenn diese auffällig sind, mache ich mich sofort an die Problemlösung. Man hat mehr Zeit fürs Einzeltier. Ich bin Landwirt mit Leib und Seele. Es ist dennoch enorm viel Arbeit und ich freue mich über die bessere Zeiteinteilung und mehr Lebensqualität.

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