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Intermodaler Verkehr

Intelligentes Zusammenspiel im Gütertransport

Intermodaler Verkehr: intelligentes Zusammenspiel im Gütertransport
Intermodaler Verkehr: intelligentes Zusammenspiel im Gütertransport
iStock/OstapenkoOlena

Intermodaler Verkehr schafft es, unterschiedlichste Transportmittel optimal zu kombinieren.

Gerade im Hinblick auf eine Entlastung des verstopften Straßennetzes und einer möglichst geringen Umweltbelastung beim Gütertransport nimmt die Wichtigkeit des Intermodalen Verkehrs stets zu. Was man unter dieser Bezeichnung versteht, legt die Verkehrsministerkonferenz der Europäischen Union so fest: „Intermodaler Verkehr umfasst den Transport von Gütern in ein und derselben Ladeeinheit oder demselben Straßenfahrzeug mit zwei oder mehreren Verkehrsträgern, wobei ein Wechsel der Ladeeinheit, aber kein Umschlag der transportierten Güter selbst erfolgt.“

Was prinzipiell nur bedeutet, dass es sich beim intermodalen Verkehr um den Transport von Gütern mit zwei oder mehr Verkehrsmitteln ohne Wechsel des Ladungsträgers, sprich ohne Umladen, handelt. Damit gelingt es im Idealfall, durch die Verknüpfung unterschiedlicher Transportmittel durchgängige Transportketten vom Versender bis zum Empfänger zu bilden und dabei die spezifischen Vorteile der einzelnen Verkehrsträger gezielt zu nutzen.

Flexibel und umweltschonend

Die Idealform intermodalen Verkehrs stellt dabei der kombinierte Verkehr mit austauschbaren Ladeeinheiten dar. Darunter versteht man meist den Gütertransport mit Großcontainern, die aufgrund ihrer Bauweise für den Transport mit Lastkraftwagen, Zügen und Schiffen geeignet sind. So ist es möglich, die Ware beim Hersteller mit dem LKW abzuholen und längere Verbindungsetappen mit der Bahn umweltschonend und verkehrstechnisch günstig zurückzulegen.

Bei Bedarf können auch Wasserwege genutzt werden. Die Zustellung zum Empfänger erfolgt dann wieder flexibel via LKW. So ist es möglich, die Schadstoffemissionen gegenüber dem reinen Straßentransport erheblich zu reduzieren. Im kombinierten Verkehr Lastkraftwagen und Bahn spart intermodaler Gütertransport etwa 55 Prozent der CO2-Emissionen ein.

Intermodale Zeitersparnis

Beim kombinierten Verkehr mit selbstständigen Ladeeinheiten kommt dem Roll-on/Roll-off-Verkehr eine besondere Bedeutung zu. Dabei handelt es sich um den Transport von Straßenfahrzeugen, sprich LKWs, auf Wasser oder Schiene.
Diese Variante des Intermodalen Verkehrs ist nicht nur umweltschonend und kostengünstig, sondern trägt auch signifikant zur Entlastung des Straßennetzes bei, da auf diese Weise zahlreiche Lastkraftwagen nicht selbstständig auf der Straße, sondern meist per Bahn transportiert werden.

Ein weiterer großer Vorteil vom Transport ganzer LKWs via Eisenbahn ist die garantierte Staufreiheit. Auch unterliegt die Eisenbahn keinerlei Fahrverboten an Wochenenden, Feiertagen oder in den Nachtstunden. Intermodaler Verkehr spart also nicht nur Geld und Emissionen, sondern auch Zeit.

Stärken und Schwächen

Die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der verschiedenen Transportmittel sollten auch nicht unerwähnt bleiben, wenn man über intermodalen Verkehr nachdenkt. Der Lastkraftwagen etwa lässt sich sehr flexibel einsetzen und ist nicht an große Verkehrsknotenpunkte gebunden, belastet aber Infrastruktur und Umwelt relativ stark.

Auch Verzögerungen durch Staus und Fahrverbote müssen mit eingerechnet werden. Mit der Eisenbahn lassen sich energiegünstig, raumsparend und zeitnah große Gütermengen transportieren, sie ist jedoch auf Grund ihres etwas geringeren Wegenetzes gegenüber dem Transport auf der Straße im Nachteil.

Der Direktverkehr per Bahn bietet sich gerade auch dort an, wo Züge in die Produktionsprozesse großer Werke und Fabriken integrierbar sind. Und via Schiff können zwar enorme Gütermengen mit relativ günstigem Energieverbrauch transportiert werden, die Flexibilität bei Zustellung und Abholung ist meist aber sehr stark eingeschränkt.

Zeit und Geld sparen

Letzten Endes geht es beim Thema Gütertransport doch immer auch um die Wirtschaftlichkeit. Und die hängt gerade beim intermodalen Verkehr entscheidend vom Vorhandensein optimaler Schnittpunkte zwischen den einzelnen Verkehrsträgern innerhalb der Transportkette ab. Dabei haben sich Güterterminals als maßgeschneiderte Infrastruktureinrichtungen für den kombinierten Güterverkehr bestens bewährt.

Primär, weil dort die gesamte Infrastruktur auf das schnelle und unkomplizierte Verladen ausgelegt wird. Das spart Zeit und Geld. Und genau da erreicht der intermodale Verkehr sein Ziel.

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