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Landwirtschaft

Trendsetter statt Nachzügler

Neue Technologien, Verbraucherschutzgesetze, Änderungen der Esskultur: Die Lebensmittelbranche befindet sich im ständigen Wandel, oft jagt ein Trend den nächsten. Deshalb beschäftigt sich der Lebensmittel-Cluster mit dem Trenduniversum, um einen Schritt voraus zu sein und bestens vorbereitet auf die Anforderungen der Unternehmen und der Branche reagieren zu können.

DI Heidrun Hochreiter

Managerin des Lebensmittel-Clusters von Business Upper Austria

Kreislaufwirtschaft
Einer dieser drei Trends ist – und das ist nicht überraschend – Kreislaufwirtschaft. Es ist unumgänglich, dass Produkte nach ihrem Gebrauch nicht mehr entsorgt, sondern als Sekundärrohstoffe dem Produktionszyklus wieder zugeführt werden.

Resiliente Lieferketten
Trend zwei hat resiliente Lieferketten zum Ziel. Lieferketten (Supply Chains) bestehen meist aus komplexen, global vernetzten Systemen und genau aufeinander abgestimmten Prozessen. Eine der Kernaufgaben des Supply-Chain-Managements ist die Konstruktion von Lieferketten, die über eine möglichst große Widerstandsfähigkeit gegenüber bekannten und unbekannten Einflussfaktoren verfügen. Durch den Fokus auf Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Konzepte wurden Lieferketten bisher oftmals anhand von Kostenbetrachtungen konzipiert.

„Die Coronapandemie und der Angriffskrieg in der Ukraine, aber auch der anhaltende Chipmangel haben zu einem nachhaltigen Umdenken geführt“, sagt Hochreiter.

Nearshoring (Verlagerung betrieblicher Aktivitäten ins nahegelegene Ausland), eine stärkere Diversifizierung der Zulieferer, erhöhte Lagerhaltung und eine zunehmende lokale Beschaffung sind wichtige Eckpfeiler der neuen Resilienzbetrachtung, die vor allem die Versorgungssicherheit im Blick hat. Totale Transparenz stellt eine Voraussetzung dar, um eine resiliente Supply Chain zu erhalten und somit die internationale Rohstoffverfügbarkeit zu gewährleisten.

Smarte Materialien
Auch smarte oder intelligente Materialien werden bei Lebensmittelverpackungen zum Trend und zunehmend an Bedeutung gewinnen. Beispielsweise könnten diese in Verpackungen integriert werden, um etwa Rückstände nach dem Reinigungsvorgang von Glasflaschen zu erkennen.

Blick in die Zukunft
Neben diesen drei Trends gibt es eine Vielzahl weiterer Entwicklungen, die die Lebensmittelbranche in den kommenden Jahren massiv prägen werden. Zwei davon sind der 3D-Druck und Bioengineering.

„Laut Trendradar soll bei diesen Themen die Mainstream Adaption erst in zehn Jahren oder sogar noch später erfolgen. Da sind wir gespannt, ob sich diese beiden Trends nicht doch schon früher großflächig durchsetzen werden“, sagt Hochreiter.

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