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Facility Management (FM) und seine permanent wachsende Bedeutung

Foto: Gorodenkof via Shutterstock

Klimaschutz und Energieeffizienz im Fokus

Doris Bele, MSc

Vorstandsvorsitzende FMA
Foto: J. Madzigon

DI (FH) Georg Stadlhofer, MSc

Präsident IFMA Austria
Foto: Drees & Sommer

Klimaschutz und Energieeffizienz sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Nun haben auch die politischen Verantwortungsträger:innen, allen voran die Europäische Union (EU), klare Schritte hin zu einem nachhaltigen Wandel unserer Gesellschaft eingeleitet. Mit dem European Green Deal will die EU nicht weniger als die Umgestaltung der europäischen Wirtschaft für eine nachhaltige Zukunft und ein klimaneutrales Europa bis 2050 erreichen. Auch die neue Europäische Richtlinie für Energieeffizienz von Gebäuden (EPBD, Energy Performance of Buildings Directive) und das österreichische Regierungsprogramm 2020 enthalten bereits konkrete Vorgaben dazu.

Die aus dem European Green Deal, der Europäischen Richtlinie für Energieeffizienz von Gebäuden und dem österreichischen Regierungsprogramm 2020 resultierenden Vorgaben, Maßnahmen und Rahmenbedingungen werden auch unmittelbare Auswirkungen auf Errichtung, Sanierung, Nutzung und den Betrieb von Gebäuden und Infrastrukturen und damit auf das Facility Management haben. 

Bereits heute ist effektives Facility Management ohne digitale Unterstützung nicht mehr denkbar. Schon sehr früh hat man daher im Facility Management eigene IT-Tools und Werkzeuge für Arbeitsplatzmanagement, Gebäudebetrieb und Instandhaltungs- und Servicemanagement eingesetzt. Sensorik, Smarte Gebäude und BIM-Datenmodelle werden zudem einen noch höheren Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad ermöglichen und damit die Nutzungseffizienz von Gebäuden weiter steigern. Intelligente Energiesysteme und Gebäudesteuerungen werden zudem den Energieeinsatz reduzieren und somit zur Erreichung der europäischen Klimaziele beitragen!

„In Österreich ist Facility Management eine Branche mit über 200.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 18 Mrd. EUR, das für rund 5 % des Bruttoinlandsproduktes verantwortlich zeichnet1. Jeden Tag sorgt Facility Management für das Wohlergehen von mehr als 2,5 Mio. Kund:innen und Nutzerinnen und Nutzern. Facility Manager:innen haben aber auch einen wesentlichen Einfluss auf die effiziente Nutzung und den Betrieb von Gebäuden und auf die betriebliche Infrastruktur. Eine Hochrechnung in Deutschland zeigt, dass etwa 30 % der CO2-Emissionen beim Betrieb von Gebäuden entstehen2, wenn zu den direkten Emissionen (10-14 %) auch die indirekten Emissionen, die bei der Versorgung mit Strom und Wärme (wie etwa Fernwärme) durch Unternehmen der öffentlichen Versorgung entstehen, hinzugerechnet werden“, so Doris Bele, MSc, Vorstandsvorsitzende FMA.

Planen, Bauen und Betreiben nach FM-Werten und das verstärkte Zusammenwirken aller Projektbeteiligten

„Die Zusammenarbeit der Planer:innen, Errichter:innen und Betreiber:innen über den Lebenszyklus funktioniert an vielen Stellen oft noch nicht! Für uns als Verband war es daher an der Zeit, die Qualität von Bauprojekten aus Sicht des Facility Managements zu beschreiben. Mit dem FM-Qualitätssiegel wollen wir das Zusammenwirken aller Projektbeteiligten stärken, den Prozess von Bauprojekten über den Lebenszyklus insgesamt verbessern sowie die Anforderungen des Betriebs in die vorangehenden Projektphasen einbringen“, so DI (FH) Georg Stadlhofer, MSc, Präsident IFMA Austria.

Das Hauptziel des FM-Qualitätssiegels ist es, die immer wieder diskutierte und aus Sicht aller Projektbeteiligten notwendige Forderung konkret umzusetzen, die – sich aus den Erfahrungen im Betrieb ergebenden – Anforderungen rechtzeitig in den Prozess von Projektentwicklung, Planung und Errichtung einzubringen. Dies gilt in analoger Weise auch für die Erfahrungen und Erkenntnisse der Bauausführung. Das FM-Qualitätssiegel umfasst Vorgaben für den Prozess und Inhalt für alle Lebenszyklusphasen, insbesondere für die frühen Phasen und für die Phase der Übergabe an den Betrieb und der Inbetriebnahme; und ist damit eine wertvolle Ergänzung zu anderen Zertifizierungen, wie z.B. von ÖGNI oder klimaaktiv.

Ausgezeichnet werden Immobilien und Projektbeteiligte. Damit wird die menschliche Verantwortung für die Qualität von Prozessen und Ergebnissen gewürdigt. Bei aller Mechanisierung und Digitalisierung wird sie immer entscheidend bleiben. In besonderer Weise relevant für die Erreichung der vereinbarten Ziele sind: Eigentümer:innen, Betreiber:innen und Verwalter:innen sowie Nutzer:innen.

Kontakt

FMA I IFMA Austria 

Wolfengasse 4, Top 12 

1010 Wien 

T: +43 1 512 2975 

[email protected] www.fma.or.at 

[email protected] www.ifma.at 

1 Statistik Austria Leistungsstatistik 2018 vom 30.06.2020
2
 https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/klimaschutz_zahlen_2020_broschuere_bf.pdf

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